Was ist Ashtanga Yoga?

Ashtanga Vinyasa Yoga ist ein jahrtausende altes, indisches Hatha-Yoga-System in der Tradition von T. Krishnamacharya (der Ursprung aller modernen Yoga Richtungen) –. (v. Sanskrit ashta anga „acht Glieder“ - siehe Philosophie)

Lokah Samastah Sukhino Bhavantu – Mögen alle Lebewesen weltweit glücklich sein!

Yoga ist keine Religion.

Es zählt zu den wichtigsten und ausgefeiltesten, aber auch herausforderndsten Systemen des Hatha Yoga. Ashtanga Yoga ist eine dynamisch-kraftvolle Yogaform, bei der die Asanas als feststehende Serie geübt werden. Durch die Verbindung von Atmung (Ujjayi), Bewegung (Asanas) und Fokussierung (Drishti) entsteht ein harmonischer Bewegungsfluss, der zu innerer Stabilität, Geschmeidigkeit, gesteigertem körperlichem und geistigem Wohlbefinden sowie zu mehr Konzentrations- und Entspannungsfähigkeit führt

Die Yoga Stellungen werden in unterschiedliche Serien unterteilt. Es wird zwischen stehenden und sitzenden Positionen unterschieden. Die einzelnen Positionen (Asanas) werden durch eine Abwandlung des Sonnengrußes (Vinyasa) miteinander verbunden, wodurch eine fließende Bewegungsabfolge entsteht.


Die Ashtanga Yoga Serien

Die besonderen Übungsabfolgen werden im Ashtanga Yoga Serien genannt. Es gibt drei Hauptgruppen:

  • Gabi Neubert 00017 1 250x367Die Erste Serie - Yoga Chikitsa
    Die erste Serie wird auch Yoga Chikitsa ( Yoga Therapie) genannt. Der Körper wird durch das Üben der ersten Serie zentriert und entgiftet. Die Körperstruktur wird ausgerichtet, die Muskelkraft wird gestärkt, die Gelenke flexibler, die Lungenkapazität verbessert, und die Organfunktion und das Immunsystem werden stimuliert. Die meisten Yogis üben die erste Serie.

  • Die Zweite Serie - Nadi Shodhana
    Die zweite Serie wird Nadi Shodana (Reinigung des Nervensystems) genannt. Die Arbeit in Yoga Chikitsa wird mit Nadi Shodana fortgesetzt. Durch den starken Effekt der Positionen aus der zweiten Serie auf das Nervensystem, wird die reinigende und stärkende Auswirkung auf den Körper vertieft. Man beginnt die zweite Serie erst, wenn die erste Serie für den Körper und Geist abgeschlossen ist.

  • Die Dritte Serie - Sthira Bhaga
    Sie besteht aus vier Teilen A,B,C und D Stira bedeutet Standfestigkeit oder Stärke und Bhaga bedeutet Glück, Würde, Schönheit.

  • Entspannung für Körper und Geist
    Da Yogaübungen immer in Verbindung mit tiefer Atmung, Entspannung und Konzentration praktiziert werden, helfen die Asanas auch, geistige Kontrolle zu entwickeln. Der von Natur aus unruhige und ständig durch Sinneseindrücke erregte Geist wird zurückgezogen, von den Sinnesobjekten gelöst, von Zerstreuungen befreit und langsam unter Kontrolle gebracht, siehe Yoga Sutra von Patanjali Kapitel 1 – 1.2 Patanjali definiert Yoga. Yogascittavrittinirodhah – wenn der Geist zur Ruhe kommt, tritt der Zustand des Yoga ein.


Vinyasa

Das Ashtanga Vinyasa Yoga folgt dem Konzept des Vinyasa. Die Bewegung folgt der Atmung. Das System baut auf drei Grundprinzipien auf:

  • Bandhas sind muskuläre Energieverschlüsse. Sie bewirken, dass Energie im Körper komprimiert bzw gehalten wird. Es werden drei Bandhas unterschieden: das Jalandhara Bandha (Kinnverschluss, wird ausschließlich während der Kumbhaka –Atemverhaltung im Pranayama ausgeführt), Uddiyana Bandha und Mula Bandha.
  • Drishtis sind sogenannte Blick- bzw. Konzentrationspunkte. Es werden insgesamt neun verschiedene Drishtis unterschieden. In jedem Asana wird die visuelle Aufmerksamkeit auf einen Punkt gelenkt um dadurch die Abschweifung des visuellen Sinns zu verhindern. Das Ziel jeder Praxis ist bei sich zu bleiben, d.h die Aufmerksamkeit von außen nach innen zu lenken. Wir praktizieren in der Regel mit offenen Augen.
  • Die “Ujjayi” Atmung ist sehr kraftvoll und erzeugt Hitze im Körper. Die Atmung erfolgt durch die Nase, wodurch der Atem besser kontrolliert werden kann. Durch die Verengung der Stimmritze wird die Einatmung und die Ausatmung kontrolliert, verlangsamt und verlängert. Es entsteht aufgrund der Luftreibung ein sanftes Rauschen im Rachenraum. Die Bewegung ist subtil, sanft, ohne ein Kratzen hervorzurufen.

03 Gabi Neubert 00147 250x205Übung für Übung

Eine kontinuierliche Übungspraxis leitet zu fortgeschrittener, schnellerer und kraftvollerer Durchführung über. Zu Beginn bleibt der meditative Aspekt noch im Hintergrund, da zunächst die Aufmerksamkeit auf der körperlichen Anstrengung, dem Erlernen der Atemtechnik und der Therapie körperlicher Fehlhaltungen und Beschwerden, die dem Alltag entspringen, liegt.

Später reihen sich beim Ashtanga Yoga Übung für Übung durch die Verbindungsbewegungen mit Leichtigkeit aneinander.

 

Der Geist kann sich auf den regelmäßigen langen Atem, die Blickpunkte und die Energiekontraktionen konzentrieren. Meditation in Bewegung ist entstanden.

Practice, Practice, and all is coming!

Guruji Sri K Pattabhi Jois


Die Philosophie

Das als „Ashtanga (Vinyasa) Yoga“ bekannte Hatha-Yoga-System (mit den zwei Gliedern Asana und Pranayama) ist ein Teil des philosophischen Systems „Ashtanga Yoga“ oder „Raja Yoga“ des Patanjali (mit den acht Gliedern Yama, Niyama, Asana, Pranayama, Pratyahara, Dharana, Dhyana, Samadhi).

Es ist kein Glaube notwendig – nur der Mut eine neue Erfahrung zu machen!

Yama ethische Disziplin
Niyama Selbstbeobachtung
Asana Yogahaltung
Pranayama Atemkkontrolle
Pratyahara Zurückziehen der Sinne
Dharana Konzentration
Dhyana Meditation
Samadhi Zustand von Freude und Frieden

Daher endet das Mantra, mit dem  Ashtanga-Yoga-Stunden begonnen werden, mit den Worten "Pranamami Patanjalim (Vor Patanjali verneige ich mich)".

02 Gabi Neubert 00126 250x154Nach unserem Verständnis wurde Ashtanga Yoga entwickelt, um Menschen körperlich und geistig gesundzu erhalten (bzw. sie zu heilen). Die wichtigsten Elemente (die Erste und die Zweite Serie) sind "Krankheitsbehandlung" (Yoga Chikitsa - Yogatherapie) und "Nervenreinigung" (Nadi Shodana). Das regelmäßige Üben dieser beiden Serien hält die Übenden jung und gesund. Es stärkt z. B. die Muskulatur und den Kreislauf, hält beweglich, löst Verspannungen, hilft beim Ausscheiden von Schadstoffen, verbessert die Konzentration, Stressresistenz, Intuition und die Fähigkeit, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden. 

Im Wesentlichen geht es aber beim Yoga um das Ausloten der eigenen köperlichen und mentalen Grenzen sowie um die Beziehung zu sich, zu anderen Menschen und zu unserer Umwelt. Das Ziel ist die sich selbst auferlegten mentalen Beschränkungen abzulegen und sich zu öffnen für die eigene Größe, den eigenen Mut und die eigene Wahrheit.

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